Erwerb von Naturschutzflächen

Naturschutz ins Grundbuch - für Natur, die sich selbst gehört

Insbesondere alte Wälder mit ihren vielfältigen Strukturen sind rar. Foto: Felix Grützmacher
Insbesondere alte Wälder mit ihren vielfältigen Strukturen sind rar. Foto: Felix Grützmacher
Die "Hölle" - ein Paradies im NSG Stobbertal. Foto: Felix Grützmacher
Die "Hölle" - ein Paradies im NSG Stobbertal. Foto: Felix Grützmacher

Der NABU Regionalverband Strausberg-Märkische Schweiz e.V. war einer der ersten, welcher seit den 1990er Jahren aktiv in den Flächenerwerb für den Naturschutz eingestiegen ist. Früh wurde deutlich, wie wichtig und effizient dieses Naturschutzinstrument ist. Denn trotz Ausweisung als Naturschutz- oder Meldung als FFH-Gebiet, ist dies keine Garantie dafür, dass die Natur dort Vorrang hat. Die Schutzgebietsverordnungen sind oft sehr schwach und dazu ist der Vollzug ungenügend. Ein effektiver Schutz ist so kaum möglich. In den Schutzgebietsverordnungen heißt es u.a. „ordnungsgemäße Land- und Forstwirtschaft“ ist weiterhin möglich. Um nicht mit profitorientierten Eigentümern verhandeln zu müssen, was im Sinne des Naturschutzes „ordnungsgemäß“ ist, muss der NABU ins Grundbuch, um konkret gestalten zu können. Nur so können wir dauerhaft Wälder aus der Nutzung nehmen und ausschließlich die Natur schalten und walten lassen. Nur ein Beispiel: Bei uns kann der Biber Wasser anstauen und Bäume anknabbern, ohne dass jemand meckert. Bei uns stehen die im Vordergrund, die nicht für sich selbst sprechen können. Damit helfen wir auch, den Landschaftswasserhaushalt zu stärken und leisten durch den wachsenden Kohlenstoffvorrat einen Beitrag zum Klimaschutz.

 

Dank vieler UnterstützerInnen und Förderer konnte der NABU Regionalverband Strausberg-Märkische Schweiz e.V. in den vergangenen 30 Jahren über 850 Hektar Wälder, Wiesen, Seen und Moorflächen erwerben. Rund 700 Hektar wurden mittlerweile an unsere NABU-Stiftung Nationales Naturerbe übertragen. Ziel war v.a. die umfangreichen administrativen Aufgaben, die als Eigentümer zwingend und ehrenamtlich in diesem Umfang kaum zu leisten sind, dieser dafür eigens im NABU gegründeten professionellen Struktur zu übergeben. Darüber hinaus ist über das Stiftungsmodell das Eigentum dauerhaft für den Naturschutz gesichert. Die Betreuung der Flächen vor Ort findet weiterhin durch NABU-Mitglieder statt. 

 

Der NABU Regionalverband besitzt selbst derzeit noch rund 150 Hektar v.a. in den Lange Damm Wiesen, wo auch sein Beweidungsprojekt angesiedelt ist.