Nachstehende Karte gibt einen Überblick zu bestehenden Fischaufstiegsanlagen und bewertet den Zustand.
Die durch die letzte Eiszeit landschaftsprägenden Hügel und Täler machen den besonderen Reiz der Märkischen Schweiz aus. Sie zeigen auch die hohe Reliefenergie, welche sich der Mensch schon früh zur Energiegewinnung zum Antrieb von Mühlen verschiedenster Art zu Nutze gemacht hat. So wurden bereits vor mehr als 750 Jahren am Stobber und seinen Zuflüssen Staubauwerke errichtet. Die dadurch entstandenen Teiche und angrenzenden Feuchtgebiete haben sich zu wertvollen Biotopen entwickelt. Sie dienen ebenfalls dem Wasserrückhalt und erfüllen somit auf lokaler und regionaler Ebene eine ausgleichende Funktion im Landschaftswasserhaushalt.
Negativer Effekt ist die mit den Staubauwerken nicht gegebene ökologische Durchgängigkeit. Dies wäre umfassend nur mit einem vollständigen Rückbau der Anlagen zu erreichen – was nicht immer möglich und aus o.g. Gründen auch nicht in jedem Fall gewünscht ist.
Um die Durchgängigkeit insbesondere für wandernde Fischarten herzustellen, hat unser NABU Regionalverband in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt in den 1990er Jahren begonnen, Fischaufstiegsanlagen im Naturpark zu errichten. Dabei handelte es sich z.T. um Pionierarbeit und viele wertvolle Erfahrungen wurden gesammelt.
Einige dieser Anlagen erfüllen noch heute ihre Funktion, bei anderen würde man mit dem Wissen von heute eine andere Ausführung wählen. In fast allen Fällen besteht nach 30 Jahren „Betriebsdauer“ dringender bzw. absehbarer Handlungsbedarf. Denn die ökologische Durchgängigkeit ist auch eins von mehreren Kriterien für einen „guten Erhaltungszustand“ unserer Fließgewässer nach der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, der auch Deutschland verpflichtet ist. Die Bemühungen des brandenburgischen Landesamtes für Umwelt haben in diesem Bereich leider stark nachgelassen. Dazu kommt, dass in den vergangenen 30 Jahren die Hürden für eine erfolgreiche Mittelakquise über bestehende Förderprogramme so stark gestiegen sind, dass ein ehrenamtlich arbeitender Verein dies kaum noch leisten kann. Leider sieht sich auch die Verwaltung dazu nicht in der Lage – also ist die Gefahr groß, dass einfach nichts passiert.
Trotz der gewachsenen Herausforderungen und wegen dem unbefriedigenden Zustand sind wir hier nicht untätig. In Zusammenarbeit und unter Federführung der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe sind die ersten Planungsleistungen für einen Ersatz der Fischaufstiegsanlage an der Alten Mühle am Klobichseeer Mühlenfließes abgeschlossen. Diese wurde in den 2000er Jahren vom WBV errichtet. Leider wurde damals der angrenzende und marode Mönch nicht berücksichtigt, der jetzt instandgesetzt werden soll und wesentlich für den Wasserabfluss über das Umgehungsgerinne ist. Letzteres wird verlängert, um die Fließgeschwindigkeit zu verlangsamen. Verschiedene Varianten, die auch die Biberaktivitäten berücksichtigen, sind geprüft und die Ausarbeitung der Genehmigungsplanung stehen kurz vor dem Abschluss (Stand Januar 2024). Mit der dann hoffentlich erteilten Genehmigung geht es dann in die Antragstellung für die Umsetzung, welche wir für die Jahre 2025/2026 anstreben.